AGC plant Schließung seines Werks in Fleurus (Belgien)

Am 9. Februar 2022 informierte AGC Automotive Belgien seinen Betriebsrat über die Absicht, den Standort Fleurus zu schließen. Das Werk beschäftigt derzeit 187 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es werden Lösungen gesucht, um die sozialen Folgen zu mindern.

AGC Automotive Belgien gehört zum Süd-West Cluster der Automobil-Sparte von AGC und stellt Verbundglas für den europäischen Automobilsektor her.

In einem sehr schwierigen Marktumfeld hatte AGC im September 2021 angekündigt, 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Fleurus (Belgien) zu entlassen. Ziel dieser Umstrukturierung war es, die Organisation des Werks an den absehbaren Rückgang seiner Produktionsmengen anzupassen, der durch den Auftragsrückgang für die kommenden Jahre verursacht wird. Eine Reihe von Szenarien sind entworfen worden, auch unter Beteiligung der Gewerkschaftsvertreter.

Leider hat sich die Gesamtsituation der Automobil-Sparte von AGC in Europa in den letzten Monaten zunehmend verschlechtert.

In einem unbeständigen und sich grundlegend verändernden Automobilmarkt wird die Rentabilität des Windschutzscheiben-Geschäfts seit mehreren Jahren durch einen starken und weltweiten Wettbewerb der Glashersteller sowie durch die technologische Entwicklung der Produkte beeinträchtigt. Vor rund zwei Jahren wurden die Schwierigkeiten des Konzerns, seine Verbundglas-Produktionslinien auszulasten, durch die Covid-Krise und die anhaltende Halbleiterkrise weiter verschärft. In den letzten Monaten ist ein dramatischer Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten hinzugekommen.

Diese Preiserhöhungen haben die Verluste in der Automobilsparte noch vergrössert und erfordern die zügige Einführung effizienter Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit von AGC in Europa zu sichern. Hierzu gehören die Einstellung unrentabler Geschäftsbereiche, die Neuorganisation der geographischen Präsenz, aber auch die strategische Neupositionierung der Gruppe hinsichtlich seiner Produktionsstandorte in Europa.

Angesichts dieser zunehmenden Schwierigkeiten werden die Einsparmöglichkeiten für das Werk in Fleurus sowohl bei den Fixkosten als auch bei den variablen Kosten – durch Aufträge für neue Modelle oder Investitionen - es dem Standort nicht ermöglichen, sich von seiner dauerhaften Verlustsituation zu erholen.

AGC ist daher gezwungen, die schrittweise Schließung (2022-2023) der Aktivitäten am Standort Fleurus und eine Massenentlassung in Betracht zu ziehen. Ein Sozialplan und Alternativlösungen werden mit den betroffenen Parteien verhandelt.